MAN auf der IFAT 2014
MAN präsentiert neue Euro 6-Fahrzeuge für die Kommunalwirtschaft
IFAT 2014: MAN präsentiert neue Euro 6-Fahrzeuge für die Kommunalwirtschaft
MAN HydroHybrid ist Messehighlight
Im Mittelpunkt des MAN Standes auf der Messe IFAT stehen die neuen MAN-Fahrgestelle, die die Abgasgrenzwerte Euro 6 erfüllen. Mit fünf Fahrzeugen aus den Baureihen TGM und TGS demonstriert MAN seine Branchenkompetenz in den Anwendungsbereichen Entsorgungswirtschaft, Winterdienst und Straßenbetriebsdienst.
Für den besonders umweltfreundlichen Kommunaleinsatz steht ein dreiachsiger MAN TGM mit einem hydraulischen Hybridantriebskonzept – der HydroHybrid. Das Konzept wird auch als „Hydrostatisch Regenerative Bremssystem“ bezeichnet und eignet sich besonders für den Einsatz bei Abfallsammelfahrzeugen mit seinen vielen Anfahr- und Abbremsvorgängen auf der Sammeltour.
Entsorgung, Straßenreinigung und Winterdienst sind Aufgaben, bei denen die Bürger sich auf die zuverlässige und störungsfreie Erledigung verlassen. Die Kommunen und Unternehmer vertrauen dabei auf wirtschaftliche und umweltfreundliche Fahrzeuge. Deshalb bieten die Fahrgestelle aus den MAN-Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX viele branchenspezifische Features für die Kommunal- und Entsorgungswirtschaft. Dazu gehören die passenden Nebenabtriebe, eine Winterdiensthydraulik, eine spezielle Schaltlogik des automatisierten MAN TipMatic-Getriebes für Abfallsammelfahrzeuge mit einem griffgünstig an der Armlehne des Fahrersitzes befestigten Bedienelement, modifizierte Chassis mit entsprechendem Freigang unter dem Fahrgestellrahmen für den Aufbau von Kehrmaschinen, gelenkte Vor- und Nachlaufachsen für hohe Tragfähigkeiten bei gleichzeitig exzellenter Wendigkeit im Stadtverkehr – um nur einige Beispiele aus dem umfangreichen Katalog branchengerechter Konfigurationen der MAN-Fahrgestelle zu nennen.
IFAT 2014: Beste Branchenlösungen bei Kommunalfahrzeugen auf dem MAN-Stand
Fünf branchengerechte Fahrzeuge in neuer Euro 6-Ausführung
Auf der IFAT 2014, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft präsentiert MAN vom 5. bis 9. Mai 2014 in München ein breites Spektrum an praxisgerechten Fahrzeuglösungen. Diese erfüllen die seit Jahresanfang 2014 geltende Abgasnorm Euro 6. Für die speziellen Aufgaben in der Entsorgungswirtschaft, im Straßenbetriebsdienst und im Winterdienst benötigen Kommunen und Unternehmer zuverlässige und wirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Dabei spielen branchenspezifische Aufbauten sowie Anbaugeräte und die MAN-Fahrgestelle eng zusammen. Bei MAN finden sich auf die Kundenbedürfnisse angepasste Fahrgestelle mit umweltfreundlichen Antriebstechnologien.
Effizienz in Betrieb und Unterhalt seines Fahrzeuges beginnt für den Unternehmer und Betreiber bei der Wahl der maßgeschneiderten Fahrzeug-Aufbau-Kombination: MAN bietet ein umfangreiches Programm von 7,49 bis 44 Tonnen in den Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX. Hinzu kommen für die Märkte ausserhalb Europas – vornehmlich in Asien und Afrika – die robusten Chassis der Baureihen MAN TGS WW und CLA.
MAN TGM HydroHybrid
Zu den Highlights am MAN-Messestand zählt ein dreiachsiger MAN TGM, der ein hydraulisches Hybridantriebskonzept zeigt. Dieses wird als „Hydrostatisch Regenerativea Bremssystem“ bezeichnet und eignet sich besonders für den Einsatz bei Abfallsammelfahrzeugen mit seinen vielen Anfahr- und Abbremsvorgängen auf der Sammeltour. Auf Basis mehrjähriger Erfahrung wurde das Hybridsystem weiterentwickelt und auf Anwenderfreundlichkeit optimiert. Ergebnis ist ein umweltfreundliches Antriebskonzept, das neben der Kraftstoffeinsparung zur Reduzierung des Bremsverschleißes beiträgt. In Feldversuchen ermittelten Betreiber bereits eine Effizienzsteigerung von bis zu 15 Prozent.
Die anderen vier Exponate zeichnen sich durch ihre Aufbaufreundlichkeit aus, für die MAN seit jeher bekannt ist. Die Herausforderung des zunehmenden Platzbedarfes des für Euro 6 erforderlichen Abgasreinigungssystems löst MAN so, dass Aufbauer und Anwender der Kommunalfahrzeuge keine Einschränkungen erleben. Weiterhin sind seitliche Anbauten am Fahrgestellrahmen – wie für ein Seitenlader-Abfallsammelfahrzeug oder ein Winterdienstfahrzeug mit Seitenschneepflug ab Hersteller möglich. – oder von Aggregaten weitgehend frei geräumte Rahmen – wie für eine Kehrmaschine – ab Hersteller möglich. Gleiches gilt für den nötigen Freigang unter und seitlich vom Fahrgestellrahmen bei Kehrmaschinen.
MAN TGM als Kehrmaschine auch in Euro 6
Zu den Exponaten auf dem MAN-Stand gehört das Kehrmaschinenchassis MAN TGM 18.290. Branchenspezifisch in Rechtslenkerausführung mit dem C-Fahrerhaus läuft es auf der größeren 22,5-Zoll-Bereifung, um Bodenfreiheit für die Anbauteile, wie Kehrbesen und Saugschacht am und unter dem Rahmen, zu bieten. Die Neuheiten liegen in der modifizierten Anbauposition der Euro 6-Abgaskomponenten hinter dem Fahrerhaus – dem so genannten Kehrmaschinenpaket Euro 6 – und in der Ausstattung mit dem automatisierten Getriebe MAN TipMatic in Kombination mit einem hydrostatischen Fahrantrieb.
Über einen getriebeseitigen Nebenabtrieb erfolgt der Antrieb der Hydraulikanlage. Diese versorgt zum einen die Funktionen des Aufbaus mit Energie. Zum anderen bewegt der in den Antriebsstrang integrierte Ölmotor das Fahrzeug und gewährleistet somit sehr geringe Geschwindigkeiten für besondere Kehreinsätze von 0,9 km/h.
MAN TGS als Seitenlader auf Abfallsammeltour
Ein auf effiziente Arbeitsabläufe in der Abfallentsorgung ausgelegtes Fahrzeug stellt der auf der Messe IFAT 2014 ausgestellte MAN TGS 26.360 dar. Das rechtsgelenkte, dreiachsige, vollluftgefederte Chassis ist für den Aufbau eines Seitenladers vorbereitet. Bei diesem Sammelsystem belegt der Lift mit seinen Hydraulikarmen zur Behälteraufnahme den rechten seitlichen Bauraum am Fahrgestell. Die bei einem Standard-Fahrgestell dort üblicherweise befestigten Komponenten der Euro 6-Abgasanlage müssen deshalb verlegt werden. In enger Zusammenarbeit von MAN und den Aufbauherstellern entstand eine Lösung, die den erforderlichen Freiraum für Lift und Schüttung freihält.
Desweiteren erfordert die Sammeltour mit einem Seitenlader zahlreiche Stop’s und Go’s auf ganz kurzer Strecke. Diese Herausforderung löst ein neues Schaltprogramm des automatisierten Getriebes MAN TipMatic, die so genannte Seitenlader-TipMatic. Diese Software-Applikation ermöglicht kurze Reaktionszeiten bei den vielen Anfahr- und Rangiervorgängen von Abfalltonne zu Abfalltonne in Kombination mit der Steuerung des Seitenauslegers.
MAN TGS vielseitig im Winterdienst
Den ausgestellte MAN TGS 28.400 BL 6x4-4 bevorzugen viele Straßenmeistereien wegen seiner Wendigkeit und seiner flexiblen Verwendung im Ganzjahreseinsatz. Insbesondere die auf Autobahnen im Winterdienst eingesetzten MAN TGS werden oft mit einer zusätzlichen, seitlich montierten Schneepflug-Anbauplatte geordert, um Fahrbahnen zügig auf großer Breite vom Schnee zu räumen. Die üblicherweise am rechten Rahmen angebrachten Komponenten des Euro-6-Abgasreinigungssystems brachte MAN so an, dass die bekannte Aufbaufreundlichkeit und damit die Anbaufähigkeit für einen Seitenpflug erhalten blieben.
Das Fahrzeug verfügt über die von MAN werksseitig angebotene gelenkte und liftbare Nachlaufachse für neun Tonnen Tragkraft. Die Vorteile lauten: wendiger als ein Zweiachser, Nutzlast wie ein Dreiachser. Der Antrieb von Vorder- und erster Hinterachse stellt die maximale Traktion bei der Arbeit mit dem Schneeräumschild bereit.
MAN TGM als wendiges und flexibles Allradchassis
Auf dem Messestand stellt MAN einen TGM 13.250 4x4 BL aus. Das Exponat punktet dank des kurzen Radstandes von 3,05 Metern mit seinen kompakten Abmessungen und der großen Wendigkeit beim Winterdienst in engen und zugeparkten Siedlungsstraßen.
Mit seinen Dreiseiten-Kipperaufbau kommt das Fahrzeug ganzjährig für die vielfältigen Transportaufgaben in einer Kommune und im Straßenunterhalt zum Einsatz. Für die Aufgaben im Winter verfügt das Fahrzeug über eine Hydraulikanlage, die den Betrieb eines auf der Ladefläche aufgesetzten Streuers sowie des frontseitig angebauten Schneepflugs bedienerfreundlich ermöglicht. Ergänzt wird die Ausstattung mit der ab Werk lieferbaren Frontanbauplatte, hochgesetzter Winterdienstbeleuchtung und weitere, die Durchführung des Winterdienstes unterstützende Ausrüstungen.
Eine Spezialität der MAN TGM-Baureihe mit 13 bis 15 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht stellt die serienmäßige Luftfederung der Hinterachse dar. Das sorgt für maximalen Schutz der Beladung vor Erschütterung, reduziert die Ladehöhe und ermöglicht im Winterdienst ein beladungsgewichtunabhängig gleichbleibendes Fahrniveau und damit ein dauerhaft sauber eingestelltes Streubild.
Bis zu 15 Prozent Effizienzsteigerung mit MAN HydroHybrid
Vollintegriertes, hydraulisches Hybridsystem im MAN TGM-Abfallsammel-Lkw
MAN Truck & Bus bietet mit dem Einbau des hydraulischen Hybrids in das dreiachsige MAN-Chassis aus der Baureihe TGM – auch als „Hydrostatisch regenerativen Bremssystems“ bekannt - ein sehr umweltfreundliches Produkt für die Entsorgungsbranche an. Abfallsammelfahrzeuge eignen sich hervorragend für die Rückgewinnung der Bremsenergie, da sie im Stop-and-Go-Verkehr der Abfallbehälterentleerung auf kurzer Fahrtstrecke häufig abbremsen und wieder anfahren.
Durch die Energierückgewinnung beim Bremsen und Schubbetrieb, und die Nutzung dieser Energie beim Anfahrvorgang ermittelten Betreiber im Feldversuch in Frankreich eine Effizienzsteigerung von rund 12 Prozent. Bei einem geschulten Fahrer in einem optimalen Sammelrevier sind bis zu 15 Prozent Kraftstoffersparnis möglich. Bei einer üblichen Lebensdauer eines Müllsammelfahrzeuges von acht bis neun Jahren ist nach aktueller Abschätzung die Amortisation nach etwa zwei Dritteln der Laufzeit erreicht. Weitere positive Auswirkungen sind die Minderung der CO2-Emissionen sowie die Feinstaubbelastung im Siedlungsbereich.
Funktionsweise des HydroHybrid
Zentraler Bestandteil ist eine hydraulische Axialkolbeneinheit, die über ein Getriebe in den Antriebsstrang des MAN integriert ist. Damit ist das System als Parallel-Hybrid ausgelegt. Der Einbauort des Getriebes liegt zwischen dem Getriebeausgang und der ersten Hinterachse. Die im Schubbetrieb und beim Bremsvorgang normalerweise als Brems-Wärme verloren gehende Bewegungsenergie wird hierbei in hydraulische Energie umgewandelt und gespeichert. Beim Wechseln in den Schubbetrieb wird die Bewegungsenergie hydraulisch zurückgewonnen und das Fahrzeug verschleißfrei abgebremst. Es wirkt die Axialkolbeneinheit als Pumpe und lädt einen hydraulischen Blasenspeicher mit Hydrauliköl. Das in die Druckflasche einströmende Öl wird dadurch unter Druck gesetzt, dass es eine mit Stickstoff gefüllt Gasblase verdrängt. Das System wirkt in der Bremsphase wie eine verschleißfreie Dauerbremse (Retarder). Die zwei Druckspeicherbehälter finden ihren Platz an der Rückseite des Fahrerhauses.
Beim Anfahren kehrt sich der Vorgang um: Das unter Druck stehende Öl fließt aus dem Speicher zurück und treibt die Axialkolbeneinheit an. Diese wirkt als zusätzlicher Antrieb und gibt ihre Leistung an den Fahrzeugantriebsstrang ab. Eine elektronische Steuerung sorgt für die Abstimmung der Energieflüsse zwischen Hybridsystem und Fahrzeug – je nach Beschleunigungswunsch des Fahrers. Abhängig vom Beladungszustand des Fahrzeuges – er unterliegt auf einer Sammeltour stetigen Veränderungen – wird der Beschleunigungsvorgang mit Energie aus dem Druckspeicher unterstützt. Der Dieselmotor wendet somit weniger Kraft und weniger Kraftstoff auf, um das Fahrzeug zu beschleunigen.
Einfachste Bedienung
Das System ist aktiv im Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 40 km/h. Einzig ein Kippschalter im Armaturenbrett weist auf die eingebaute Energiesparfunktion hin. Mit diesem Schalter kann der Fahrer die Funktion aktivieren. Kommt das Fahrzeug auf der An- und Abfahrt zum Sammelgebiet oder im Sammelgebiet über die Geschwindigkeit von 40 km/h hinaus, schaltet sich das System selbsttätig aus und setzt automatisch wieder ein, sobald die Geschwindigkeit unter 40 km/h fällt.
Das Systemgewicht beträgt ca. 500 Kilogramm, was hervorragend zu dem gewichtsoptimierten und nutzlaststarken MAN-Chassis TGM passt. Abfallsammelfahrzeuge weisen konzeptbedingt durch die schwere Schüttung eine hohe Hinterachsbelastung und eine geringe Vorderachslast auf. Die Platzierung des Speicherbehälters an der Fahrerhausrückwand trägt mit ca. 200 Kilogramm zur Optimierung der Gewichtsbilanz bei. Dieses zusätzliche Gewicht auf der Vorderachse wirkt sich positiv auf die Lenkbarkeit, das Fahrgefühl und die Gewichtsverteilung aus.
Voll integriertes System
Das System ist voll integriert in das Gesamtfahrzeugkonzept von MAN und ist besonders aufbaufreundlich. Kein Bauteil steht über die Rahmenoberkante hinaus und somit können die üblichen Abfallsammelbehälter ohne Einschränkung in Größe, Fassungsvermögen oder Montagepunkten aufgebaut werden. Von großer Bedeutung ist die Integration des Systems in die Fahrzeugelektronik und das Bremssystem. Somit erfolgt die Steuerung ganz einfach über die Gaspedalstellung und die Bremsomatfunktionen wie ABS, ESP und lastabhängiges Bremsmoment bleiben voll erhalten. Durch die Einbindung der Axialkolbeneinheit in die Kardanwelle des Antriebsstrangs steht der schwungradseitige Nebenabtrieb weiterhin frei zur Verfügung. An diesem flanschen die Aufbauhersteller ihre Hydraulikpumpe an, um den Müllsammelaufbau zu betreiben.
Für die Beschaffung des MAN TGM mit Hydraulischem Hybrid ist MAN der alleinige Ansprechpartner. Man braucht sich nicht um Abstimmungen zwischen Chassishersteller und Systemlieferanten kümmern.
Aktiver Beitrag zum Umweltschutz
Das große Potential des Systems im Einsatz bei schweren Abfallsammelfahrzeugen steckt in der Rückgewinnung der Energie bei den häufigen Abbremsungen sowie im Energiebeitrag bei häufigen Anfahrvorgängen. Je mehr Abbrems- und Abfahrzyklen und je schwerer der Lastwagen im Verlauf der Sammeltour wird, desto effizienter ist die Energiespeicherung durch die hydraulische Aufladung des Druckspeichers.
Beim Anfahrvorgang mindert das hydraulische Antriebsystem die Motorlast. Das reduziert den Dieselverbrauch und somit die CO2-Belastung um etwa 15 Prozent (Erkenntnisse aus dem Feldtest liegen bei 12 Prozent). Durch Verzicht auf aktive Bremsungen mit der Betriebsbremse verringert sich der Bremsenabrieb und damit die Feinstaub- und Lärmbelastung. Das wirkt sich positiv auf die Lebensdauer der Bremsanlage und der Betriebskosten auf.
Kein zusätzlicher Wartungsaufwand
Die Hydraulikkomponenten sind serientaugliche Bauteile der Firma Bosch Rexroth. Der Service wird zusammen mit dieser Firma durchgeführt. Die Wartungsarbeiten überschreiten nicht den Aufwand von konventionellen Hydraulikanlagen. Es sind genauso wie bei dem Müllsammelaufbau mit Schüttung und Pressung die allgemein üblichen Vorschriften für Hydrauliksysteme zu beachten, was Ölqualität und Lebensdauer der Hydraulikschläuche betrifft.
Basisfahrzeug MAN TGM
Das dreiachsige MAN TGM-Fahrgestell eignet sich hervorragend als Basis für Abfallsammelfahrzeuge. Für ihn sprechen der niedrige Einstieg mit nur zwei Trittstufen, die hohe Wendigkeit mit der gelenkten Nachlaufachse und die hohe Nutzlast.
Erhältlich ist der HydroHybrid im MAN TGM 26-Tonner 6x2-4 mit C-Fahrerhaus und MAN TipMatic mit spezieller Abfallsammelsoftware, um geringen Kupplungsabrieb und eine anwenderfreundliche Bedienung zu realisieren.
MAN-Lastwagen im Brancheneinsatz Abfallentsorgung
MAN bietet Fahrzeuge mit Euro 6-Motorisierung für vielfältige Entsorgungsaufgaben.
Hausmüll oder Gewerbeabfälle, Sperrgut oder Biomüll, Recyclingstoffe, Altpapier oder Sondermüll – für jede Müllsorte bietet der Markt spezielle Sammel- und Transporttechniken und -strategien. Dazu kommt: Einerseits verlangt die hohe Verkehrsbelastung in den Städten mit immer weniger Verkehrsraum nach kompakten, wendigen Sammelfahrzeugen. Anderseits steigt der Bedarf an großen Transportkapazitäten mit größeren Behältervolumina und damit tragfähigeren Fahrgestellen. Denn die Zentralisierung des Netzes an Entsorgungseinrichtungen wie Deponien oder thermischen Aufbereitungsanlagen führt zu längeren Transportwegen zwischen dem Sammelgebiet und der Entladestelle. Auf diese vielfältigen Herausforderungen müssen sich die Aufbau- und Chassishersteller einstellen.
Das Fahrzeugprogramm von MAN erfüllt die unterschiedlichen Anforderungen und reicht von leichten und wendigen Zweiachsern aus den Baureihen TGL und TGM bis hin zu den zwei-, drei- und vierachsig erhältlichen Fahrgestellen der Baureihe TGS. Für die unterschiedlichen Ladetechniken wie Front-, Seiten- oder Hecklader haben die Aufbau- und Fahrgestellhersteller ihr Produktangebot in enger Abstimmung ausgerichtet.
In Anpassung an die seit 31. Dezember 2013 geltende Abgasnorm Euro 6 stehen bei MAN die Fahrgestelle aller Baureihen nun marktkonform in den Abgaseinstufungen von Euro 3 bis Euro 6 zur Verfügung. Mit der Einführung der sehr effektiven, aber technologisch anspruchsvollen Abgasreinigungsanlage für Euro 6 hat MAN in enger Abstimmung mit den Aufbauherstellern praxisgerechte Lösungen entwickelt. Es galt, den erhöhten Platzbedarf für die im Vergleich zu Euro 5 größeren Komponenten wie Abgasanlage und AdBlue-Tank zu berücksichtigen.
Vielfältiges MAN-Produktprogramm für die Abfallsammlung
Die MAN TGS-Baureihe ist in ihrer Variantenvielfalt prädestiniert für diese Branche. Die Range reicht vom Zweiachser mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bis zum 32-Tonner mit vier Achsen. Die weiteste Verbreitung in der Abfallentsorgungsbranche hat die dreiachsige Ausführung. Von der Tragkraft und der Wendigkeit nimmt der TGS mit seiner ab Werk lieferbaren 9-Tonnen-Nachlaufachse eine Spitzenstellung ein. Diese Tragfähigkeit kommt einer besseren Gewichtsverteilung bei den aufbaubedingt stark hecklastigen Fahrzeugen zu Gute. Technisch betrachtet erhöht der Einbau dieser Nachlaufachse die Vorderachslast, das macht das Fahrzeug in jedem Beladungszustand besser lenkbar.
Der MAN TGL ist mit einem Aufbau bis 9 m³ und seiner hohen Wendigkeit wie geschaffen für enge Straßen und Altstädte. In der MAN TGM-Baureihe stehen Zwei- und Dreiachser zur Wahl, die bis zu 22 m³ große Behälter aufnehmen können. Der dreiachsige TGM in der Ausführung mit 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sticht hier mit seiner nutzlastoptimierten Bauart hervor und steht mit gelenkten und liftbaren Nachlauf- und Vorlaufachsen im Produktprogramm. Gemeinsam sind den Baureihen TGL und TGM die geräumigen C- und L-Fahrerhäuser. Für die Müllwerker besonders komfortabel ist bei der TGM-Baureihe der niedrige, zweistufige Einstieg in die C-Kabine von lediglich 360 Millimetern in Abhängigkeit vom Beladungszustand. In die Fahrerhäuser passt ein Mittelsitz, um eine dritte Person für das Einsammeln und Leeren von Abfallbehältern mitzunehmen.
Abfallsammelfahrzeuge aus den MAN-Baureihen TGM und TGS erfüllen auch in der Euro 6-Konfiguration die hohen Anforderungen der ASF-Norm DIN EN 1501-1.
Praktisches und ergonomisches Schaltelement für Abfallsammler
Der Fahrer muss permanent auf der Sammeltour anfahren, schalten, abbremsen und anhalten, denn zwischen den Ladestationen liegen meistens nur wenige Meter. Zusätzlich muss er jedes Mal die Schüttung und das Presswerk ein- und ausschalten. Das Fahrprofil auf einer Sammeltour unterscheidet sich daher grundlegend von anderen Einsatzfeldern für Nutzfahrzeuge. Daher versieht MAN die Chassis der Baureihen TGM und TGS für Abfallsammelfahrzeuge mit wichtigen technischen Features, die dem Fahrer seine Arbeit wesentlich erleichtern: Mit Hilfe eines an der Armlehne des Fahrersitzes befestigten Bedienelements und der MAN TipMatic, die speziell auf den Einsatz von Hecklader-Abfallsammelfahrzeugen optimiert wurde, lassen sich alle Funktionen spielend einfach aktivieren. Per Knopfdruck aktiviert der Fahrer die aufbauspezifischen Funktionen. In der Neutralstellung kann er die Hydraulikanlage im Aufbau in Funktion nehmen. Ein Wippschalter am Bedienelement legt die automatische Haltestellenbremse ein. Der Fahrer braucht daher während der Beladung nicht mit dem Fuß auf der Bremse stehen. Rollt das Fahrzeug zur nächsten Ladestelle, bremst es bei einer Geschwindigkeit unter zwei Stundenkilometern sanft bis zum Stillstand ab und hält den Bremsdruck konstant. Betätigt der Fahrer nach Beendigung des Ladezyklus das Gaspedal, löst sich die Bremse wieder automatisch.
Wendige MAN-Fahrgestelle für die Straßenreinigung
Für den Einsatz als Kehrmaschine zeigt MAN auf der IFAT 2014 ein branchengerechtes Euro 6-Chassis aus der TGM-Baureihe.
Bei Kehrmaschinen handelt es sich um technisch sehr anspruchsvolle Fahrzeuge. Niedrige Fahrgeschwindigkeiten beim Kehrbetrieb, kompakte Abmessungen bei hoher Wendigkeit sowie große Anbaugeräte seitlich am Rahmen und unterhalb des Fahrgestells unterscheiden es auf den ersten Blick von anderen Nutzfahrzeugtypen.
Die Betreiber erwarten eine lastwagentypische Fahrgeschwindigkeit von etwa 80 km/h auf den Strecken zwischen den Einsatzorten. Beim Reinigen der Straßen und Plätze bewegen sich Kehrmaschinen mit einer sehr geringen Geschwindigkeit von unter 3 km/h. Mit einem handgeschalteten Getriebe erreichen MAN-Fahrzeuge eine Kehrgeschwindigkeit von 2,7 km/h. Die Integration eines Reduktionsgetriebes im Antriebsstrang ermöglicht Geschwindigkeiten zwischen 0,9 km/h im 1. Gang und 2,2 km/h im 4. Gang.
Bei der Anordnung des Fahrersitzes bevorzugen die Betreiber bei Rechtsverkehr die Rechtslenker-Ausführung, um dem Fahrer die beste Sicht auf den Kehrbereich am Straßenrand zu bieten. Die weit heruntergezogenen Seitenscheiben der MAN-Fahrerhäuser sowie die beidseitig großflächigen Spiegel unterstützen ihn bei seiner Arbeit.
Auf den Fahrgestellen aller MAN-Baureihen lassen sich unterschiedlich große Kehrmaschinenaufbauten von vier bis acht Kubikmeter Fassungsvermögen realisieren. Für das größte Marktsegment, der zweiachsigen Kehrmaschine mit einem sechs oder sieben Kubikmeter fassenden Kehrgutbehälter bietet MAN das branchengerecht angepasste Chassis aus der TGM-Baureihe mit einem sehr kurzen Radstand und C-Fahrerhaus an. Da Kehrmaschinen am Rahmen und zwischen den Achsen viel Platz und eine große Bodenfreiheit für die Kehrwalze, den Tellerbesen und die Saugeinrichtung benötigen, steht diese Ausführung des MAN TGM auf der größeren 22,5-Zoll-Bereifung. Umfangreiche Veränderungen sind am Fahrgestell erforderlich, um den Platz für den Kehrmaschinenaufbau zu schaffen. Alle erforderlichen Vorrüstungen und Schnittstellen bietet MAN den Aufbauherstellern an.
Auf der Messe IFAT präsentiert MAN die Euro 6-Ausführung des MAN TGM 18.290 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 Tonnen. Der direkt ab Werk erhältliche Radstand von 3575 Millimetern stellt eine optimale Wendigkeit sicher. Für diese Aufgabe empfiehlt MAN die Luftfederung an der Hinterachse, die für ein konstantes Fahrniveau sorgt. Somit muss die Höheneinstellung von Kehrbesen und Saugschacht nicht beladungsabhängig nachgeführt werden, um die konstante Höhe über der Fahrbahn einzuhalten.
Die zum 31. Dezember 2013 erfolgte Einführung der technologisch anspruchsvollen Euro 6-Abgasreinigungsanlage stellt die Aufbauhersteller vor zusätzliche Herausforderungen. Trotz des erhöhten Platzbedarfs für die Abgasanlage hat MAN alle Fahrgestellanbauteile neu so positioniert, dass beim MAN TGM weiterhin ein bis zu sieben Kubikmeter fassender Kehrgutbehälter als Aufbau passt. Die Umbauten umfassen in der Regel die Verlegung der Abgasanlage, des Batteriekastens und der Luftkessel vom Rahmen weg in einen Aggregateträger direkt hinter das Fahrerhaus. Zudem finden die speziell geformten Dieseltanks aus Aluminium mit einem Fassungsvermögen von 160 oder 200 Litern auf Wunsch Platz am Fahrzeugheck. Luftleitbleche unter Kühler und Motor vermeiden Staubaufwirbelungen, wenn sich der Kühllüfter einschaltet.
Hydrostatische Antriebe für Kehranlage und Fahrzeug
Immer mehr Betreiber verzichten auf den Einbau eines separaten Antriebsmotors für die Kehr- und Saugeinrichtung. Sie setzen auf eine Hydraulikanlage, die ihre Antriebsenergie vom Fahrzeugmotor bezieht. Technisch lösen das die meisten Aufbauhersteller mit dem Abgriff der Leistung vom schwungradseitigen- oder getriebeseitigen Nebenabtrieb.
Als Ergänzung zur bisher bekannten Ausstattung des Kehrmaschinenfahrgestells wird die Schnittstelle für einen hydrostatischen Antrieb vorgestellt. Dieser kann über den getriebeseitigen Nebenabtrieb betrieben werden. Das ermöglicht optimal angepasste Geschwindigkeiten im Kehrbetrieb. Während der Hin- und Rückfahrt zum Kehrbezirk steht dem Fahrer das komfortable, automatisierte Schaltgetriebe MAN TipMatic auf Wahl zur Verfügung.
Unter Umweltaspekten stellt der Verzicht auf einen zusätzlichen Motor im Aufbau, der Lärm und Abgase produziert sowie die Nutzlast einschränkt, eine ideale Lösung dar. In dem mit der Firma Faun Viajet für den MAN-Messestand aufgebauten Fahrzeug übernimmt im Kehrbetrieb ein hydrostatischer Antrieb die Aufgabe des Fahrmotors. Der MAN-Motor treibt über einen Nebenantrieb die Hydraulikanlage an. Diese versorgt einerseits die Funktionen des Aufbaus mit Energie. Anderseits treibt sie einen im Antriebsstrang integrierten Öldruckmotor an, der auf die Kardanwelle wirkt und die Hinterachse antreibt.
Wendig und wirtschaftlich bei der Kanalreinigung
In vielen Varianten stehen MAN–Fahrzeuge als Saug- und Spülfahrzeuge im Einsatz.
Gruben und Sickerschächte entleeren, Kanalleitungen spülen oder Schlamm absaugen, das sind die üblichen Einsatzfelder von Hochdruckspüler, Sauger oder kombinierten Hochdruckspül- und Saugfahrzeugen. Die Entsorgungsunternehmer und die kommunalen Betreiber dieser Fahrzeuge setzen auf Wirtschaftlichkeit und auf optimale Abstimmung zwischen Aufbauhersteller und Chassis.
Die wendigen MAN TGL und TGM empfehlen sich für Einsatzorte in engen Straßen und in Hinterhöfen. Dreiachser bietet MAN in den Baureihen TGM und TGS für diesen Brancheneinsatz an. Ausgestattet mit gelenkter Nachlaufachse sind diese Lkw äußerst wendig und bieten eine optimale Gewichtsverteilung. Im Produktprogramm der Baureihe MAN TGS stecken noch mehr geeignete Achskonfigurationen: gelenkte Vorlaufachsen, starre oder gelenkte Nachlaufachsen sowie ein Doppelachsaggregat. Die gelenkte Nachlaufachse ist für eine Belastung bis zu neun Tonnen zugelassen. Das Produktprogramm rundet der Vierachser aus der Baureihe TGS ab.
Die MAN-Motoren mit vier Zylindern in den Baureihen TGL und TGM sowie mit sechs Zylindern in den Baureihen TGM und TGS überzeugen durch Wirtschaftlichkeit, geringe Geräuschemissionen und kraftvolle Nebenabtriebe für den Antrieb der Aufbaukomponenten. Die Motoren erfüllen die seit dem 31. Dezember 2013 gesetzlich vorgeschriebenen Euro 6-Abgasgrenzwerte.
Bauartbedingt haben Saug- und Spülfahrzeuge einen hohen Aufbau- und Beladungsschwerpunkt. Deshalb empfiehlt sich die, in der Baureihe MAN TGS erhältliche Ausstattung mit der Hochlast-Wankstabilisierung in Kombination mit der Continuous Damping Control (CDC). Die Verminderung der Seitenneigung sowie Nick- und Wankbewegungen führt zu mehr Sicherheit bei Kurvenfahrten, raschem Fahrspurwechsel und starken Bremsungen.
Für den Transport von Gefahrgut stehen entsprechende ADR-Ausführungen der Fahrzeuge zur Verfügung.
Mit MAN flexibel das ganze Jahr über im Bauhof im Einsatz
Nicht nur im Winterdienst, sondern im Ganzjahreseinsatz – MAN punktet mit Kommunalfahrzeugen in Euro 6.
Die gemeindlichen und städtischen Bauhöfe, die Straßen- und Autobahnmeistereien und die damit beauftragten Unternehmen räumen Schnee, reinigen Straßen, führen Reparaturen am Straßenbelag, der Beschilderung und Beleuchtung aus und pflegen das Straßenbegleitgrün. Deren Lastwagen müssen das ganze Jahr über einsetzbar sein, dafür müssen sie sich flexibel umrüsten lassen für Aufgaben im Sommer und im Winter. Hier punkten MAN-Fahrgestelle der Baureihen TGL, TGM und TGS als Dreiseitenkipper, Ladekrankipper, Hubarbeitsbühnen sowie mit Aufbauten wie Mähgeräte oder als Winterdienststreuer.
MAN TGS: Der Meister für den Winterdienst
Ein Typ, den die Straßenmeistereien bevorzugen, ist der dreiachsige MAN TGS 28.400 BL 6x4-4 in der neuen Euro 6-Ausführung. Ihn zeichnet sein branchenbezogenes Konzept aus: MAN bietet ab Werk eine gelenkte und liftbare Nachlaufachse für neun Tonnen Tragkraft an. Damit ist er wendiger als ein Zweiachser und bietet die Nutzlast eines Dreiachsers. Angetrieben werden die Vorderachse und die erste Hinterachse. Das sorgt einerseits beim Schneeräumen für maximale Traktion mit dem schweren Frontschild und bietet hohe Nutzlast für die Beladung mit Streumitteln wie Streusalz, Feuchtsalzstoffen oder flüssige Tausalzlösungen. Anderseits optimiert das Anheben der Liftachse den wirtschaftlichen Einsatz, wenn keine schwere Beladung zu transportieren ist.
Die Umstellung der MAN-Fahrgestelle auf die seit 31. Dezember 2013 geltende Abgasnorm Euro 6 schränkt die Nutzbarkeit auch mit einem optional zu montierenden Seitenpflug nicht ein. Insbesondere auf Autobahnen kommen Straßendienstfahrzeuge mit Räumschildern an der Front und an der Seite zum Einsatz, um mehrere Fahrspuren vom Schnee zu befreien. MAN brachte die üblicherweise am rechten Rahmen angebrachten Komponenten des Euro 6-Abgasreinigungssystems so an, dass der Seitenpflug weiterhin Platz findet.
Die MAN-Baureihe TGS bietet ein besonderes technisches Feature. Das innovative Antriebssystem MAN HydroDrive stellt mit seinem zuschaltbaren hydrostatischen Vorderachsantrieb zusätzliche Traktion bereit.
Für den Kommunaleinsatz der zwei-, drei- und vierachsigen Fahrzeuge aus der Baureihe MAN TGS bietet MAN werksseitig die erforderlichen Vorbereitungen an. Außen an der Front fallen die genormte Geräteanbauplatte, die griffgünstig daneben angeordneten Hydraulikanschlüsse und die zusätzlich nach oben verlegten Leuchten- und Blinkereinheiten auf. In der Kabine hat der Fahrer die Bedienelemente zur Steuerung des Schneepflugs sowie des Streuers griffbereit im Armaturenbrett neben dem Lenkrad oder an der Armlehne. Der Einbau einer Winterdienst-Hydraulik rundet das Ausstattungspaket für den Winterdienst ab.
MAN TGM: Der wendige Allradler
Eine sehr kompakte Ausführung des TGM mit Allradantrieb hat MAN in seinem Portfolio. Mit einem Radstand von 3050 Millimetern erfüllt er die hohen Anforderungen an die Wendigkeit beim Schneeräumen in engen und zugeparkten Straßen sowie auf großen Plätzen und Parkplatzanlagen. Dort sind Fahrzeuge gefragt, die sich einfach bedienen lassen. Deshalb sind die Bedienelemente für die Winterdiensthydraulik ergonomisch optimal in der Nähe des Fahrerplatzes angeordnet.
Eine Spezialität der MAN TGM-Baureihe mit 13 bis 15 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und Allradantrieb ist die serienmäßige Luftfederung der Hinterachse. Sie sorgt für maximalen Schutz der Beladung vor Erschütterungen und hält ein stets gleich bleibendes Fahrniveau ein. Der Vorteil des Systems zeigt sich unter anderem im Winterdienst. Völlig unabhängig vom Beladezustand des aufgesetzten Streuers bleiben Ladefläche und Streuteller immer auf gleichem Höhenniveau, das eingestellte Streubild muss während der Tour nicht nachjustiert zu werden. Im Ganzjahreseinsatz wechselt der Fahrer auf dem Bauhof mehrmals im Jahr die Geräte auf der Ladefläche. Mit Hilfe der Luftfederung lässt sich das schnell und unkompliziert erledigen. Die Entlüftung der Federbälge an der Hinterachse senkt das Fahrzeug auf Knopfdruck um neun Zentimeter ab oder hebt es um 13 Zentimeter an. So lassen sich mit wenigen Handgriffen Geräte abstellen und neue aufnehmen.
Für die Baureihen TGL ab 7,49 Tonnen und TGM ab 11,99 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht hat MAN die geräumigste Doppelkabine ihrer Klasse mit Platz für bis zu sieben Personen im Programm. So kommen die Mitarbeiter vom Straßenunterhalt, der Grünpflege oder dem Gartenbau komfortabel an ihren Arbeitsort. Die Doppelkabine in vollverzinkter Ganzstahlausführung läuft im MAN Werk Steyr (Österreich) zusammen mit allen anderen Fahrerhausmodellen über das gleiche Produktionsband.
Gesamte MAN-Flotte für den Wertstofftransport
Wechselladerfahrzeuge von MAN punkten beim Transport von Abfall- und Wertstoffen.
Vielfältige Transportaufträge fallen bei der Behandlung von Abfällen an, die nach Material sortiert und dann weiterverarbeitet werden. Abroll- und Absetzbehältersysteme optimieren als flexibel einsetzbare Lager- und Transportbehälter den Wertstoffluss. Die Behälter lassen sich leicht be- und entladen, können als Zwischenlager genutzt werden und machen Umladevorgänge überflüssig. Als Trägerfahrzeuge für Behälter von 4 bis 40 Kubikmeter Größe steht die gesamte Produktflotte von MAN bereit. Auf die zwei-, drei- und vierachsigen Fahrgestelle der Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX lassen sich die Absetz- oder Abrollbehälter-Wechselsysteme aufsetzen.
Die MAN-Chassis mit Luftfederung bieten eine hohe Nutzlast. Zur Aufnahme der Behälter und zum Absetzen kann die Luftfederung abgesenkt werden. Das erhöht die Standsicherheit und reduziert die Gesamthöhe beim Wechselvorgang. Durch die hohe Bauart und dem damit verbundenen hohen Fahrzeugschwerpunkt empfiehlt sich die Ausstattung mit der Hochlast-Wankstabilisierung in Kombination mit der Continuous Damping Control (CDC). Diese Systeme vermindern die Seitenneigung sowie Nick- und Wankbewegungen bei der Baureihe TGS. Das führt zu mehr Sicherheit bei Kurvenfahrten, raschem Fahrspurwechsel und starken Bremsungen.
Den Blick des Fahrers auf die Beladung im Behälter erleichtert der Bauaufstieg. Dieser besteht bei MAN aus einer großen Trittfläche auf dem Vorderkotflügel und einem langen Handlauf auf dem Kabinendach.
Kommunalleasing und Miete – attraktive Alternativen für die Entsorgungswirtschaft
Großer Zuspruch aus der Kommunalbranche
Was in der gewerblichen Wirtschaft mit Miete oder Leasing längst üblich ist, findet in Form des Kommunalleasings aus dem Bereich der MAN Solutions immer mehr Zuspruch im Kommunalbereich. Die Aufgaben eines Kommunalbetriebes sind anspruchsvoll und vielfältig. Modernste, effiziente und wartungsarme Technik ist dafür unerlässlich. Jedoch behindern angespannte Vermögenshaushalte bei kommunalen sowie privatwirtschaftlichen Entsorgungsbetreibern notwendige Investitionen, die zur Erfüllung der durch den Gesetzgeber vorgeschriebenen öffentlichen Aufgabe zwingend erforderlich sind. Je nach Betreibermodell bietet die MAN Finance der Entsorgungswirtschaft auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Leasing- und Finanzierungsdienstleistungen.
Kommunalleasing für die öffentliche Hand
Jahrzehntelang stellte der Kauf das klassische Beschaffungsverfahren für Entsorgungsunternehmen in öffentlicher Trägerschaft dar. Das betrifft vor allem Gemeinden, Städte und Kreise sowie deren Eigenbetriebe oder Mehrheitsbeteiligungen bei Abwasser- oder Abfallwirtschaftsverbänden. Mehr und mehr Kommunen interessieren sich unter Berücksichtigung ihres finanziellen Handlungsspielraums für alternative Beschaffungsmöglichkeiten. Hier bietet sich vor allem Kommunalleasing für die Finanzierung öffentlicher Investitionen an. Darlehens- oder Mietkaufverträge sind grundsätzlich möglich, jedoch unterliegen diese in der Regel den gleichen Anforderungen wie die kommunale Kreditaufnahme. Leasing ist ein Finanzierungsmodell, das in der gewerblichen Wirtschaft seit langer Zeit bestens etabliert ist. MAN Finance bietet Leasingverträge mit branchenspezifischen Laufzeiten, die an die langen Nutzungszeiten von Kommunalfahrzeugen angepasst sind. Es sind Laufzeiten bis zu 96 Monaten möglich. Während der Vertragsdauer fallen für die Kommune langfristig festgeschriebene Kostenmieten an, die dem „pay-as-you-use“-Gedanken folgen. Im Anschluss erfolgt die problemlose Rückgabe an MAN. Dies bietet dem Betreiber die Möglichkeit, revolvierend neue Fahrzeuge mit stets aktuellem Technologiestand in Betrieb zu nehmen.
Finanzierungsmodelle für Privatkunden
Auch Firmen, die in der Entsorgungsbranche tätig sind, stehen die Finanzierungsmodelle von MAN Finance zur Verfügung. Zunächst ist die Entscheidung zu treffen, ob das Unternehmen Eigentümer oder Nutzer des Fahrzeuges werden möchte. Im ersten Fall kann zwischen Mietkauf und klassischer Darlehensfinanzierung mit unterschiedlichen Laufzeiten gewählt werden. Bei diesen Varianten geht das Eigentum an dem Fahrzeug mit Zahlung der letzten Rate automatisch auf das Unternehmen über. Die letzte Rate kann eine erhöhte Schlussrate sein, um die monatliche Belastung zu reduzieren. Während der Laufzeit aktiviert das Unternehmen das Fahrzeug in der Bilanz und schreibt dieses ab. Die anfallende Mehrwertsteuer stellt einen durchlaufenden Posten dar, den das Unternehmen über den Vorsteuerabzug wieder kompensiert. Durch den Eigentumsübergang hat das Unternehmen am Ende der Finanzierungslaufzeit neben der weiteren Nutzung zudem die Chance, das Fahrzeug zu einem höheren Marktpreis als dem bilanzierten Wert weiter zu veräußern und somit stille Reserven zu heben.
Ist im zweiten Fall der private Entsorgungsunternehmer lediglich an der Nutzung interessiert, bietet sich die Finanzierungsform „Kilometer-Leasing“ an. Hierbei wird lediglich für die Nutzung eines modernen und effizienten MAN-Fahrzeuges während der Laufzeit bezahlt. Das Fahrzeug geht zum Ende der vereinbarten Nutzungsdauer an MAN zurück. Das Unternehmen ist nicht in die Vermarktung mit etwaigen Risiken des Gebrauchtwagenmarkts involviert. Die Leasingraten stellen sofort absetzbare Betriebsausgaben dar und das Fahrzeug zählt nicht zur Bilanz des Leasingnehmers.
Ergänzt wird das Leistungsportfolio von MAN Finance durch die Nutzfahrzeugversicherung MAN PremiumCover sowie durch objekt- und laufleistungsabhängige Servicepakete der MAN Truck & Bus für Reparatur und Wartung.
Volle Flexibilität mit der Miete von Kommunalfahrzeugen
In der Vermietung von Kommunalfahrzeugen bietet MAN Rental Sattelzugmaschinen mit Kipphydraulik sowie Absetz- und Abrollkipper im Standardsortiment an. Darüber hinaus kooperiert MAN Rental mit dem Branchenanbieter BFS. Im Angebot finden sich Abfallsammelfahrzeuge für Haus- oder Gewerbemüll als Heck-, Front- und Seitenlader, Straßenkehrmaschinen und Winterdienstfahrzeuge. Unabhängig davon, ob es sich um ein Werkstattersatzfahrzeug, Kurzzeit- oder Langzeitmiete handelt, es stehen kurzfristig geeignete Fahrzeuge zur Verfügung, deutschlandweit in über 55 MAN Rental Vermietdepots.
Gründe, die für die Miete von Fahrzeugen sprechen, gibt es viele. Kurze Vertragslaufzeiten bei der Abfallsammlung bieten dem Unternehmen oftmals nur ungenügende Sicherheit, um eine Fahrzeugflotte langfristig aus eigener Kraft aufzubauen. Oder es werden die Fahrzeuge saisonal benötigt, um Aufträge im Winterdienst oder bei der Straßenreinigung zu bedienen. Das restliche Jahr über würden wegen der fehlenden Auslastung jedoch hohe Kosten auflaufen. Klassisch wird zur Fahrzeugmiete gegriffen, wenn kurzfristig Fahrzeugausfälle und Werkstattaufenthalte kompensiert oder für einen Zusatzauftrag der Fuhrpark ausgestockt werden soll.
Neben dieser schnellen Fahrzeugverfügbarkeit und einer hohen Flexibilität im Fahrzeugeinsatz punktet die Miete mit den Argumenten der kalkulierbaren Fixkosten, Verbesserung der eigenen Liquidität, Befreiung vom Wertverlustrisiko und der schnellen Verfügbarkeit von modernster Technik.